Politische Menschen leiden unter digitaler Gewalt.
Das ist das Ergebnis der von der TU München in Kooperation mit HateAid durchgeführten Studie „Angegriffen & alleingelassen – Wie sich digitale Gewalt auf politisches Engagement auswirkt. Ein Lagebild.“
Dafür wurden mehr als 1.000 politisch engagierte Menschen in unserem Nachbarland Deutschland befragt.
„Unter dem Sammelbegriff „digitale Gewalt“ verstehen die Autor:innen der Studie eine Vielzahl unterschiedlicher abwertender, entwürdigender, auf Einschüchterung zielender oder verhetzender technologiegestützter Phänomene gegenüber Personen oder bestimmten Personengruppen.“
Insgesamt sind im Sinne dieser Definition 58 Prozent der Studienteilnehmer:innen von diesem Phänomen betroffen.
Allerdings ist der Anteil unter Frauen mit 63 Prozent deutlich höher als unter Männern.
Das zeigt der Blick auf die von Mathias Brandt präsentierte Statista-Grafik.
Bei der Betrachtung einzelner Berufsgruppen zeigt sich, dass Influencer:innen, Journalist:innen und Politiker:innen besonders oft betroffen sind.
Auch in Österreich nimmt die digitale Gewalt vor allem gegen Frauen zu.
Die Autorin und Journalistin Ingrid Brodnik beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dieser Problematik und ist in Österreich eine häufig gebuchte Vortragende.
Sie ist Expertin für die gesellschaftlichen Auswirkungen von Digitalisierung und Debattenkultur. In ihren Büchern behandelt sie Themen wie Hass im Netz oder den Umgang mit Desinformation.
“Hure”, “Schlampe”, “hysterisch”. Wenn Politikerinnen Hass im Netz erleben, wird es schnell untergriffig. Hass-Nachrichten gegen weibliche Abgeordnete sind besonders oft sexualisiert.
Das Ziel ist durch Einschüchtern andere unliebsame Personen mundtot machen.
Eine Befragung von Ingrid Brodnig und dem Momentum Institut zeigt, dass sich tatsächlich viele Betroffene aus öffentlichen Debatten zurückziehen.
Das Momentum Institut will als Think Tank und Medium progressive Perspektiven aufzeigen.